Chancen und Grenzen von Biografieforschung und Typologisierungen

Konzeptwerkstatt

Chancen und Grenzen von Biografieforschung und Typologisierungen

Radikalisierungsprozesse stehen schon lange im Mittelpunkt der theoretischen und praxisorientierten Auseinandersetzung mit Phänomenbereichen des religiös und politisch motivierten Extremismus. Bis vor einigen Jahren mangelte es jedoch vor allem in Bezug auf islamistisch-dschihadistische Radikalisierungsbiografien an einer ausreichenden empirischen Datengrundlage. Die Ausreisewelle deutscher Dschihadist*innen in den Nahen Osten im Zuge des syrischen Bürgerkriegs verschaffte den Handlungsakteur*innen der universellen, selektiven und indizierten Prävention sowie sozialwissenschaftlichen Fachdisziplinen die Möglichkeit ihre Wissensbestände auch abseits behördlicher Institutionen deutlich zu erweitern. Zahlreiche Einzelfall-Untersuchungen sowie theoretische Ansätze zur Systematisierung und Typologisierung wurden auf Grundlage dieser neu gewonnenen Daten veröffentlicht. Doch was kann die Biografieforschung im Kontext eines multifaktoriell beeinflussten Radikalisierungsgeschehen für die Präventionsarbeit überhaupt leisten? Wie sinnvoll sind Versuche individuelle Biografien und Radikalisierungsverläufe zu systematisieren oder zu typologisieren?

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) lädt Sie herzlich zur diesjährigen Konzeptwerkstatt ein, um über aktuelle Forschungsergebnisse, Erfahrungen aus der Praxis sowie über die Fragen und Handlungspotenziale, die sich aus der Biografieforschung ergeben könnten, zu diskutieren.

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an angehende und erfahrene Fachkräfte aus Praxis und Wissenschaft im Bereich der Extremismusprävention/ Deradikalisierung.

Anmeldung

02.09.2020

10 – 13 Uhr

Online

Bei Fragen sowie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Mail an sophie.scheuble@violence-prevention-network.de.

Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung und Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten.

Über KN:IX

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network e. V.) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat.