Radikalisierungsprozessen gehen häufig spezifische und unspezifische Krisen voraus. Besonders sichtbar werden ihre Folgen im Rahmen von Distanzierungsarbeit. Hier stößt die Pädagogik an ihre Grenzen, wenn Klient*innen von psychischen Problemen, Traumata oder Störungen betroffen sind. Die Beratungsarbeit und das Beziehungsverhältnis zwischen Fachkräften und Klient*innen können dadurch erheblich erschwert werden. Entscheidend sind daher die richtige Deutung und Identifikation solcher Problemlagen, aber auch der sinnvolle und verantwortungsvolle Umgang damit.
Im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) veranstaltet Violence Prevention Network eine digitale Train-the-Trainer-Qualifizierung mit den Schwerpunkten Psychologie und Pädagogik als multiprofessionelle Zugänge zum Verstehen von (De-) Radikalisierungsprozessen.
Was kann die Psychotherapie in der selektiven und indizierten Prävention leisten? Wie können pädagogische Fachkräfte selbst Problemlagen erkennen und gegebenenfalls von Methoden der Psychotherapie praktisch profitieren, ohne pädagogische Handlungsfelder zu „psychologisieren“? Welche Hilfsmittel und -systeme stehen ihnen dabei zur Verfügung? Um solchen und anderen Fragestellungen nachzugehen, laden wir Sie zu unserer digitalen Train-the-Trainer-Qualifizierung ein. Gemeinsam mit Expert*innen aus psychologisch, psychotherapeutisch und pädagogisch relevanten Fachgebieten möchten wir verschiedene Aspekte von (De-) Radikalisierungsprozessen und praxisrelevante Methoden erörtern und damit eine Brücke zwischen (meist) pädagogischen Präventionsarbeit und der Psychotherapie bauen.
Die digitale TTTQ ist in 3 Module gegliedert:
1. Grundlagen zu psychologischen Aspekten von Radikalisierungsprozessen
2. Die Rolle der Psychotherapie und Psychiatrie in der Präventionsarbeit
3. Die soziale Diagnostik als pädagogische Brücke zur Psychologie und Psychotherapie
Angehende und erfahrene Fachkräfte im Bereich der Extremismusprävention/Deradikalisierung
Referent*innen:
Dr. Daniela Pisoiu (Österreichischen Institut für Internationale Politik)
Heidi Schulze und Simon Greipl (Ludwigs-Maximilians-Universität München)
Dr. Friedhelm Hartwig (modus | ZAD)
Michael Gerland (Systemischer Therapeut und Berater)
Amin Loucif (Psychologischer Psychotherapeut und muslimischer Seelsorger)
Gloriett Kargl (Violence Prevention Network)
Heinrich Vogel (Violence Prevention Network)
Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden gewährleisten zu können, ist die digitale TTTQ auf 15 Personen begrenzt. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung sowie die Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten haben.
Die Veranstaltungen können einzeln besucht werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnehmende, die 80 Prozent der Qualifizierungsreihe besuchen, erhalten auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung.
Bei Fragen sowie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Mail an heinrich.vogel@violence-prevention-network.de.
Modul 2
28. Oktober 2021 | 10:00 - 14:15 Uhr
29. Oktober 2021 | 10:00 - 13:45 Uhr
Modul 3
04. November 2021 | 10:00 - 14:15 Uhr
Über KN:IX:
Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network gGmbH) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).
Kontakt
Violence Prevention Network gGmbH
KN:IX – Kompetenznetzwerk “Islamistischer Extremismus”
Alt-Reinickendorf 25
13407 Berlin
030 91 70 54 64
heinrich.vogel@violence-prevention-network.de
Ansprechpartner: Heinrich Vogel
Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network e. V.) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).
Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, vom Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat sowie vom Bayerischen Landeskriminalamt.