Publikationen

Analyse

Säkularismus und Religion im Spannungsfeld der Islamismusprävention. Eine muslimische Praxisperspektive

In der Analyse #10 argumentieren Sven-Jonas Martiensen, Matthias Bernhard Schmidt und Şeyda Sarıçam, dass die Symbiose aus gesellschaftlich wie politisch nicht akzeptierter Religiosität in Form des Islam und dem Sicherheitsdiskurs, der sich aus antimuslimischen Ressentiments speist, Eingang in die Diskurse der Islamismusprävention gefunden hat.

Die Autor*innen machen in dieser Analyse prävalente Vorstellungen über akzeptable Religion sichtbar, um eine Reflektion präventiver Arbeit und der Haltung zu islamischer Religion und Religiosität anzuregen.

Die KN:IX Analysen erfassen aktuelle Entwicklungen und Handlungsbedarfe im Phänomenbereich “Islamistischer Extremismus” und bieten praktische Ansätze und Empfehlungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis.

 

Die Autor*innen

Şeyda Sarıçam ist studierte Politikwissenschaftlerin und Historikerin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der internationalen Sicherheitspolitik. Derzeit setzt sie ihr Masterstudium in „Internationale Politik & Internationales Recht“ fort und arbeitete im Präventionsprojekt „Kamil 2.0“. Seit 2023 leitet sie das Modellprojekt DemoLab – Demokratie verstehen und gestalten. Als stellvertretende Vorsitzende der SCHURA Schleswig-Holstein setzt sie sich mit antimuslimischem Rassismus und seinen Auswirkungen in den muslimischen Communitys auseinander.

Matthias Bernhard Schmidt ist studierter islamischer Theologe und seit 2015 in der Prävention von religiös begründetem Extremismus tätig. 2018/19 leitete er das von ihm entwickelte Modellprojekt „Kamil“ in Trägerschaft des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland, dessen Nachfolgeprojekt „Kamil 2.0“ mit neuem Fokus und anderem Arbeitsansatz ist. Seit 2022 ist er zweiter Vorsitzender des Islamischen Wissenschafts -und Bildungsinstituts in Hamburg.

Sven-Jonas Martiensen studierte Islamische Religion und Germanistik für das Lehramt und war von 2018-2023 in der Prävention von religiös begründetem Extremismus tätig. Bis 2020 arbeitete er im Modellprojekt „Kamil“ zum Phänomenbereich Salafismus. Im Nachfolgeprojekt „Kamil 2.0“ beschäftigte er sich mit demokratiefeindlichem Islamismus, entwickelte beziehungs- und bildungsorientierte Konzepte für die direkte Arbeit mit Jugendlichen/jungen Erwachsenen. Seit 2023 leitet er das Modellprojekt DemoLab – Demokratie verstehen und gestalten.

 

Seitenzahl: 44
Erschienen: 2023
Autor*in: Sven-Jonas Martiensen, Matthias Bernhard Schmidt und Şeyda Sarıçam
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IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert