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Analyse

Salafismus im Netz. Wettstreit um mediale Präsenz oder theologische Deutungshoheit?

Auch innerhalb der islamistischen Szene im Netz existieren ideologische Konflikte sowie theologische Auseinandersetzungen. Die Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft Braunschweig e. V. (DMG) sowie ihr Umfeld stehen bei intrasalafistischen Auseinandersetzungen häufig im Fokus. Diese Konflikte, online wie offline, können als Wettstreit um Anhängerschaft sowie um die Autorität in der missionarischen Arbeit (Dawa) gedeutet werden.

Die Autorinnen Samira Tabti und Annika Scheeres geben in der Analyse #16 Einblicke in Vernetzungen und Diskurse innerhalb der Szene und diskutieren, welche Onlinegruppierungen, Ausrichtungen und religiösen Narrative sich anhand intrasalafistischer Konfliktdebatten identifizieren lassen. Darüber hinaus geben sie Impulse für die Präventionspraxis.

 

Die Autorinnen

Samira Tabti, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Thomasius Research Institute on Political Extremism (TPX) und betreut dort das vom BAMF geförderte Projekt streetwork@online zur Prävention von extremistischem Islamismus in sozialen Onlinenetzwerken. Nach ihrem Studium der Kulturanthropologie und Psychologie forschte und lehrte sie an der TU Dortmund und an der Universität Bochum zu Islam und Moderne sowie Salafismus im digitalen Raum. In Bochum (RUB) promoviert sie am Lehrstuhl für Religionswissenschaft zu Islamkritik in arabischsprachigen Medien.

Annika Scheeres, M.Sc., ist sowohl wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Thomasius Research Institute on Political Extremism (TPX) zur Konzeption und Qualitätssicherung der Methoden des Projektes streetwork@online als auch Onlinestreetworkerin für Content- und Fallarbeit. Seit ihrem Studium der Soziologie und Sozialforschung mit den Schwerpunkten soziale Ungleichheit und Kriminologie ist sie seit zwei Jahren im Bereich Wissenstransfer und -generierung tätig, mit Fokus auf Onlineprävention und Beratung im Kontext von Radikalisierung sowie extremistischem Islamismus.

 

Seitenzahl: 47
Erschienen: 2024
Autor*in: Samira Tabti und Annika Scheeres
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IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert