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Evaluation KN:IX

Begleitende Evaluation | Abschlussbericht 2024

Im Rahmen der begleitenden Evaluation, die von 2020 bis 2024 im Auftrag des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) durch IMAP GmbH durchgeführt wird, ist der Abschlussbericht 2024 erschienen. Diesen können Sie hier kostenfrei herunterladen. Die Zusammenfassung können Sie bereits in diesem Beitrag lesen:

 

Management Summary

Die begleitende Evaluation des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX)
wurde von 2020 bis 2024 durch die IMAP GmbH durchgeführt. Ziel der Evaluation war es, einerseits
das KN:IX bei der Netzwerkbildung und -entwicklung zu unterstützen und andererseits seine Arbeit hinsichtlich ihrer Reichweite, Passgenauigkeit, Praxisnutzen und Wirkung zu untersuchen. Dafür kombinierte die Evaluation evaluatorische und beraterische Elemente, die im Rahmen von zwei Säulen bearbeitet wurden. In der Beratungssäule wurden thematische Workshops mit dem KN:IX durchgeführt, die sich an den Entwicklungsphasen des KN:IX orientierten und Themen wie Selbstverständnis, Wirkungslogik und strategische Ausrichtung behandelten. Die Evaluationssäule nutzte einen Mixed-Methods-Ansatz mit verschiedenen quantitativen und qualitativen Methoden, darunter einmalige und wiederkehrende Erhebungen bei relevanten Stakeholdern und Zielgruppen, die jährlich an die aktuellen Bedarfe angepasst wurden. Der vorliegende Abschlussbericht stellt die Ergebnisse der Evaluation dar.

Die Evaluation zeigt, dass das KN:IX im Laufe der Förderperiode ein klares gemeinsames Selbstverständnis als Kompetenznetzwerk entwickelt hat. Die Etablierung klarer interner Strukturen, Rollen, Zuständigkeiten und Kommunikationsstrukturen und eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Zielen führte zu einer engen strategischen und operativen Verflechtung zwischen den drei Trägern und seinen Mitarbeitenden. Das Netzwerk etablierte sich als lernende Organisation mit hoher Reflexions- und Anpassungsbereitschaft, die seine Strukturen und Angebote regelmäßig optimierte. Außerdem gelang es dem KN:IX, einen bewussten Umgang mit dem Spannungsfeld zwischen Einzelträger- und Netzwerkpositionierung zu finden. Auf diese Weise konnte sich das KN:IX als ein erfolgreiches und funktionierendes Netzwerk etablieren, das auch von außen zunehmend als eigenständiger Akteur mit einer klaren Identität wahrgenommen wurde. Während es anfangs noch wenig bekannt war und oft mit den Einzelträgern verwechselt wurde, gewann das KN:IX als Marke zunehmend an Sichtbarkeit und Reichweite und erreichte mit seinen Angeboten eine wachsende Zielgruppe. Dazu haben insbesondere eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit und diversifizierte Formate beigetragen.

Hinsichtlich der Passgenauigkeit der Arbeit des KN:IX stellt die Evaluation ebenfalls eine positive Entwicklung fest. Die Zufriedenheit mit den Angeboten des KN:IX seitens der Zielgruppe war von Beginn an hoch und konnte im Laufe des Förderzeitraums noch weiter gesteigert werden. Auch bei neuen Angeboten konnte schnell eine hohe Zufriedenheit hergestellt werden. Dies zeigt, dass sich das KN:IX erfolgreich durch die komplexen Anforderungen navigieren und seine Angebote kontinuierlich an die Bedarfe der Zielgruppen anpassen konnte. Dazu haben Maßnahmen, wie eine jährliche Bedarfsabfrage, Feedbackinstrumente und die Einbindung des Beirats maßgeblich beigetragen.

Mit Blick auf die Rolle und Wirkung des KN:IX in der Akteurslandschaft kommt die Evaluation zu dem Ergebnis, dass sich das KN:IX als zentrale Anlaufstelle für Vernetzung, Wissensvermittlung und fachlichen Austausch im Themenfeld des islamistischen Extremismus etabliert hat. Als solche gestaltet es das Themenfeld Prävention von islamistischem Extremismus aktiv mit. Durch qualitativ hochwertige Fachbeiträge und Vernetzungsangebote trug es zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Themenfelds bei. Aus Sicht der Zielgruppen leistete das KN:IX damit einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung des Diskurses und zur Wissensgenerierung im Bereich Extremismusprävention. Auch die Trägerorganisationen selbst profitierten von der Zusammenarbeit, indem sie ihre Sichtbarkeit erhöhen, neue Expertisen aufbauen und ihre Netzwerke erweitern konnten. Durch das Ende der Förderperiode und damit einhergehende Veränderungen für zukünftige Konstellationen kann die Arbeit des KN:IX voraussichtlich nicht eins zu eins fortgeführt werden. Das erworbene Wissen über das Themenfeld sowie die Lernerfahrungen im Zuge des Aufbaus eines Kompetenznetzwerkes stärken die einzelnen Träger jedoch auch zukünftig in ähnlichen Kontexten erfolgreich wirksam zu sein.

Seitenzahl: 25
Erschienen: 2024
Autor*in: IMAP GmbH
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Evaluation KNIX_Abschlussbericht 2024_final

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert