Der Begriff „Incels“ bezeichnet eine überwiegend in virtuellen Räumen existierende Gemeinschaft von meist jungen, heterosexuellen Cis-Männern, die unfreiwillig ohne sexuelle Beziehungen leben. Die Entstehung von Incels wird teilweise als Reaktion auf den Verlust traditioneller Machtdynamiken und die zunehmende Emanzipation von Frauen gesehen. Diese Sichtweise dient Incels als Erklärungsmodell für ihre persönlichen Misserfolge im Dating-Bereich. Die Frustration der Männer führt häufig zu einer extremen Weltanschauung, die von Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Gewaltverherrlichung geprägt ist.
In der Analyse #17 befasst sich die Autorin Vildan Aytekin mit dem Phänomen der sogenannten muslimischen Incels, oft als „Mincels” bezeichnet. Dafür untersucht sie explorativ eine Vielzahl von Beiträgen und Diskussionen in muslimischen Online-Communitys, die sich zu Incel-Themen äußern oder sich mit diesen identifizieren.
Die Autorin
Vildan Aytekin ist Erziehungswissenschaftlerin und Promovendin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Inklusion, soziale Ungleichheit im Bildungssystem sowie Macht- und Differenzverhältnisse in der Migrationsgesellschaft.