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Evaluation KN:IX

Begleitende Evaluation | Zwischenbericht 2023

Im Rahmen der begleitenden Evaluation, die von 2020 bis 2024 im Auftrag des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) durch IMAP GmbH durchgeführt wird, ist vor Kurzem der Zwischenbericht für 2023 erschienen. Diesen können Sie hier kostenfrei herunterladen. Die Zusammenfassung können Sie bereits in diesem Beitrag lesen:

 

Management Summary 

Dieser Zwischenbericht ist im Rahmen der begleitenden Evaluation entstanden, die von 2020 bis 2024 im Auftrag des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) durch IMAP GmbH durchgeführt wird. Der Bericht richtet sich an die Trägerorganisationen des KN:IX sowie an Stakeholder*innen und die interessierte Öffentlichkeit. Ziel der begleitenden Evaluation ist es, das Netzwerk durch eine Verbindung evaluatorischer und beraterischer Elemente bei der Netzwerkentwicklung zu unterstützen und den Fortschritt der Maßnahmenumsetzung – insbesondere mit Blick auf Reichweite, Passgenauigkeit und Praxisnutzen der Angebote – zu untersuchen. Der vorliegende Zwischenbericht beruht auf den Ergebnissen des dritten Evaluationsjahres (Juni 2022 bis Mai 2023) und bedient sich folgender Datenquellen: Onlinebefragung von Personen der Zielgruppen des KN:IX (im Rahmen der jährlichen Bedarfsabfrage), Erhebung von Monitoringdaten zu Reichweite und Sichtbarkeit des KN:IX, semi-strukturierte Interviews mit Modellprojekten im Themenfeld sowie interne Workshops mit den Verantwortlichen des KN:IX. Der Bericht dient dabei insbesondere dazu, die Ergebnisse der Erhebungen des Berichtjahres (Juni 2022 bis Mai 2023) aufzubereiten und darzustellen.

Die Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass das KN:IX die für ein trägerübergreifendes Kompetenznetzwerk typischen Herausforderungen in den vergangenen Jahren gut bearbeiten konnte. Die Klarheit in Bezug auf Wirkungsweise, Strukturen und Prozesse, Rollen und Selbstverständnis ist mittlerweile so hoch, dass die Arbeit für die Zielgruppen und mit den Zielgruppen noch stärker im Fokus steht. Damit befindet sich das KN:IX aus Sicht der Organisationsentwicklung nicht mehr in einer Konsolidierungsphase. Hierzu haben unter anderem die gemeinsame Arbeit am Wirkungsgefüge, regelmäßige Reflexionen und die kooperative Haltung der Träger und ihrer Mitarbeitenden beigetragen. Im aktuellen Evaluationsjahr konnte deshalb ein Fokus auf die Sichtbarkeit und Reichweite des KN:IX gelegt werden. Denn damit ein Kompetenznetzwerk Wirkung bei den Zielgruppen entfalten kann, bedarf es einer gewissen Bekanntheit und einer hohen Passgenauigkeit der Angebote. Nur so werden die Angebote von den Zielgruppen angenommen und können bei ihnen Wirkung entfalten. Die gestiegene Reichweite lässt sich eindrucksvoll durch die erhobenen Zahlen und ihre Entwicklung über die Jahre belegen, wie beispielsweise ersichtlich an den Nutzer*innenzahlen der Webseite, den Downloadzahlen der Publikationen oder der Anzahl an Newsletterabonnent*innen. Aber auch qualitative Beobachtungen wie die Erwähnung des KN:IX in einer Fachliteratur-Veröffentlichung oder die Tatsache, dass Publikationen vergriffen sind, geben Hinweise auf die Sichtbarkeit des KN:IX. Das KN:IX hat viele Aktivitäten für eine Steigerung von Sichtbarkeit und Reichweite unternommen.

Dazu zählen beispielsweise ein Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit, ein stärkeres Auftreten als KN:IX sowie eine Diversifizierung der Formate. Die qualitativ hochwertige Arbeit des KN:IX trägt dazu bei, dass die Angebote weiterempfohlen werden und wieder genutzt werden. Neben all diesen Aktivitäten gibt es noch einen weiteren Faktor, der zu gestiegener Reichweite beiträgt: Der Faktor Zeit. Förderprojekte bzw. Modellprojekte stehen immer vor der Herausforderung, etwas Neues in verhältnismäßig kurzer Zeit schaffen zu müssen. Ein Kompetenznetzwerk wie das KN:IX benötigt Zeit, um sich als neuer Akteur in einem facettenreichen Handlungsfeld etablieren zu können, sich Vertrauen und Gehör zu verschaffen. Nun hat das KN:IX sich als „Marke“ etabliert, hat einen eigene Identität jenseits derjenigen der Träger entwickelt und kann den Diskurs noch stärker mitgestalten und Entwicklungen im Themenfeld sichtbar machen.

Es hat das Potenzial, auch über das Themenfeld des islamistischen Extremismus hinaus in angrenzende bzw. übergeordnete Themenfelder hineinzuwirken. Durch die gestiegene Reichweite können die qualitativ hochwertigen Angebote des KN:IX nun noch mehr Wirkung entfalten. Die sehr hohe Zufriedenheit mit den Angeboten des KN:IX zeigt außerdem, wie gut sich das KN:IX auf verschiedene Zielgruppen einstellen und passgenaue Formate schaffen kann. Gegenüber einer seiner zentralen Zielgruppen, den Modellprojekten im Themenfeld, erbringt es den vom Fördergeber gewünschten Mehrwert – _es schafft den Rahmen für fachlichen Austausch und Vernetzung und bietet den Projekten einen Überblick über wissenschaftliche Erkenntnisse, der für die praktische Arbeit der Projekte genutzt wird. Die zentrale Zugangsbarriere zu den Angeboten des KN:IX besteht für die Modellprojekte überwiegend in fehlenden Zeitressourcen für die Teilnahme an Veranstaltungen (insbesondere, aber nicht nur, für Projekte mit Sitz in anderen Bundesländern) oder das Lesen von Publikationen. Insofern lautet eine zentrale Empfehlung, weiterhin auch digitale oder hybride Veranstaltungen anzubieten und die Inhalte von Publikationen wie dem KN:IX-Report auch in kürzeren Formaten (wie dem Podcast, kurzen Videos oder Fact Sheets) zugänglich zu machen. Insgesamt kommt die Zwischenevaluation zu dem Ergebnis, dass das KN:IX noch weiter von seiner steigenden Reichweite profitieren wird, wenn es die sehr gute Arbeit fortsetzt.

Die nächsten Schritte im Rahmen der begleitenden Evaluation werden weiterhin in enger Absprache mit dem KN:IX festgelegt. Ein Schwerpunkt der verbleibenden Jahre könnte die Wirksamkeit der Arbeit des KN:IX sein.

 

Hier kommen Sie zum Zwischenbericht 2022.

 

Seitenzahl: 31
Erschienen: 2023
Autor*in: IMAP GmbH
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Evaluation KNIX_Zwischenbericht_2023

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert