Online-Workshop

Online-Workshop

Traumasensibler Umgang mit vulnerablen Zielgruppen in der Sekundär- und Tertiärprävention

Im Beratungskontext der Sekundär- und Tertiärprävention spielt die Aufarbeitung von traumatischen Erlebnissen immer wieder eine Rolle. Vor allem junge Geflüchtete sind häufig (komplex) traumatisiert, in kein festes soziales Umfeld eingebunden und stehen in besonderem Fokus von extremistischen Akteur*innen. In der Vergangenheit wurden immer wieder gezielt Anwerbungsversuche aus dem islamistisch-salafistischen Milieu unternommen. Durch Flucht- und Diskriminierungserfahrungen bedingte Vulnerabilitäten werden von extremistischen Akteur*innen immer wieder ausgenutzt.

Im Rahmen des Online-Workshops werden zunächst Basiskenntnisse für eine traumasensible Beratung vermittelt. Danach möchten wir mit Ihnen darüber diskutieren, wie in diesem Kontext Distanzierungsansätze gestaltet werden können, die Klient*innen vor einer Retraumatisierung schützen.

Gerne können Sie uns vorab per E-Mail an johanna.west@violence-prevention-network.de von konkreten (anonymisierten) Fällen, Problemen und Herausforderungen im Umgang mit Traumafolgestörungen in Ihrer Arbeit berichten. Wir werden diese im Rahmen der Veranstaltung aufgreifen und gemeinsam mögliche Handlungsoptionen entwickeln.

Referentin:

Sibylle Rothkegel ist Diplompsychologin, Psychotherapeutin und Dozentin und arbeitet hauptsächlich zu den Themen Migration, Trauma, interkulturelle Handlungskompetenz, Menschenrechte und psychosozialer Schutz von Zeug*innen in Strafverfahren.

Moderation:

Johanna West (M. A. Interdisziplinäre Antisemitismusforschung) und Sophie Scheuble (M. A. Terrorismusforschung) arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bei Violence Prevention Network gGmbH und sind im Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) tätig.

Anmeldung

Bei Fragen sowie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Email an johanna.west@violence-prevention-network.de. Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden zu gewährleisten, ist die Konzeptwerkstatt auf 15 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 3. Dezember 2021 an. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie eine Anmeldebestätigung per Email erhalten haben.

09. Dezember 2021

10:00 – 12:30 Uhr

Zoom

Über KN:IX

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network e. V.) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat.

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert