Wie können die von hochradikalisierten Personen ausgehenden Risiken richtig eingeschätzt werden? Diese Frage beschäftigt nicht nur Sicherheitsbehörden, Politik und Gesellschaft, sondern ist auch für die Deradikalisierungs- und Distanzierungsarbeit grundlegend. Bedrohungslagen auf Basis der vorliegenden Faktoren in der Arbeit mit radikalisierten Klientelen einzuschätzen und zu erkennen, stellt die Akteur*innen im Feld vor eine große Herausforderung. Dabei hat nicht nur der tödliche Messerangriff in Dresden gezeigt, dass die Arbeit mit radikalisierten Klientelen hohe Risiken beinhalten kann. Das Erkennen von Fremd- und Selbstgefährdung bei Hochrisikopersonen benötigt eine besondere professionelle Aufmerksamkeit in der Distanzierungsarbeit.
Im Rahmen des Kompetenznetzwerks Islamistischer Extremismus (KN:IX) laden wir Sie herzlich zu einem Workshop zum Umgang mit dieser Personengruppe ein. Gemeinsam wollen wir den Fragen nachgehen, welche Möglichkeiten es gibt, konkrete Bedrohungslagen frühzeitig zu erkennen und welche Indikatoren daraus für den diagnostischen Prozess abgeleitet werden können. Zudem werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie mit konkreten Bedrohungssignalen von radikalisierten Menschen umzugehen ist und wie sich Mitarbeiter*innen in Gefährdungssituationen selbst schützen können.
Die Veranstaltung richtet sich an angehende und erfahrene Fachkräfte aus Praxis und Wissenschaft im Bereich der sekundären und tertiären Extremismusprävention/Deradikalisierung.
Referent
Thomas Mücke, Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Politologe, ist Mitbegründer und Geschäftsführer von Violence Prevention Network. Er widmete sein gesamtes berufliches Schaffen von Beginn an der Arbeit mit gefährdeten bzw. radikalisierten Jugendlichen. Als Dozent, Referent und Coach arbeitet er bundesweit zu Methoden der Anti-Gewaltarbeit, Jugendarbeit, Straßensozialarbeit und des Konfliktmanagements sowie zu den Themenfeldern Islamismus und Rechtsextremismus. Er ist darüber hinaus Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEX) und ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Bedrohungsmanagements.
Anmeldung
Fragen und Ihre Anmeldung richten Sie bitte per Mail an johanna.west@violence-prevention-network.de. Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden zu gewährleisten, ist der Workshop auf 15 Personen begrenzt. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung und Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten.