Veranstaltungen

Fachgespräch

Legalistischer Islamismus

Im öffentlichen und politischen Diskurs wird legalistischer Islamismus als „die neue Gefahr“ beschrieben, die immer stärker zu werden scheint. In der Diskussion wird der Begriff dabei synonym mit Begriffen wie politischer Islam oder Islamismus verwendet. Gemeinsam mit Ihnen und geladenen Expert*innen möchten wir einen Blick auf die politische Bedeutung des Begriffs werfen, sowie die möglichen Folgen seiner Verwendung diskutieren.

Wir möchten Sie herzlich zu unserem kommenden Fachgespräch einladen. Die Veranstaltung zum Thema Legalistischer Islamismus findet am 30. März 2021 zwischen 14 und 17.30 Uhr statt.

Im Rahmen des Fachgesprächs richten zunächst den Blick auf Österreich und die Entwicklungen rund um die Einrichtung der Dokumentationsstelle Politischer Islam. Dabei sprechen wir sowohl über die ihr vorangegangenen Entwicklungen als auch über mögliche Auswirkungen. Daran anschließend legen wir den Fokus auf den deutschen Kontext und nehmen die Wirkungen der Diskussion auf Muslim*innen sowie die Arbeit muslimischer Verbände und Vereine in den Blick. Abschließend sollen die sowohl unterschiedlich als auch synonym verwendeten Begriffe gegeneinander abgegrenzt werden.

Referent*innen

Dr. Daniela Pisoiu (Österreichisches Institut für internationale Politik)
Daniela Pisoui ist seit 17 Jahren in der Radikalisierungs- und Terrorismusforschung tätig. Sie lehrt an der Univeristät Wien im Bereich der Antiterrorpolitik und engagiert sich bei RAN, dem Radicalisation Awareness Network. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u. a: „Theories of Terrorism“ (2017) und „Islamist Radicalisation in Europe“ (2012).

Matthias Schmidt (Bündnis der islamischen Gemeinden in Norddeutschland e. V.)
Matthias Schmidt ist seit 2015 in der Prävention gegen religiös begründeten Extremismus tätig. Derzeit leitet er das Präventionsprojekt Kamil 2.0 in Hamburg. Er war in einem Präventionsprojekt in Bremen tätig, bevor er 2018 mit Kamil (1.0) ein eigenes Projekt beim Hamburger Träger Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland e.V. (BIG) umsetzte.

Prof. Dr. Gudrun Krämer (Freie Universität Berlin, Institut für Islamwissenschaft)
Gudrun Krämer ist im Rahmen des Exzellenzclusters SCRIPTS ( Contestations of the Liberal Script) Seniorprofessorin an der Freien Universität Berlin, wo sie von 1996 bis 2019 das Institut für Islamwissenschaft und zugleich, von 2007 bis 2018, die Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies leitete. Gastdozenturen und Fellow-Einladungen führten sie nach Bologna, Erfurt, Leipzig und Paris, Beirut, Kairo, Jakarta und Peking.

Weitere Informationen

Einen ausführlichen Rückblick finden Sie hier auf der Website der BAG RelEx.

30.03.2021

14:00 - 17:00 Uhr

Online

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert