Veranstaltungen

Konzeptwerkstatt

Psychologie in der Präventionsarbeit

Die psychologische Radikalisierungsforschung gehört zu einer der eher wenig beachteten Disziplinen in der Präventionsarbeit und der Extremismusforschung. Durch die Entwicklungen in den vergangenen Jahren steigt aber der Bedarf an multiperspektivischen und interdisziplinären Handlungskonzepten im Rahmen der Präventionsarbeit. Dabei richtet sich das Interesse zunehmend auf psychologische Akteur*innen und Ansätze, wie eine bundesweite (nicht repräsentative) Umfrage des Kompetenznetzwerks Islamistischer Extremismus (KN:IX) unter Präventionsakteur*innen ergeben hat. KN:IX möchte daher grundsätzlichen Fragen im Rahmen der Konzeptwerkstatt nachgehen:

Welche Dimensionen psychischer Belastungen können in der Beratungsarbeit auftreten und welche Gruppen sind davon betroffen? Wie können Berater*innen und Pädagog*innen mögliche Probleme erkennen? Welche psychologischen Handlungsanleitungen (oder auch Hilfssysteme) könnten der Präventionsarbeit weiterhelfen, um eine stabile Beziehung zu Klient*innen aufzubauen?

Zielgruppe

Angehende und erfahrene Fachkräfte im Bereich der Extremismusprävention/Deradikalisierung

Keynote

Kerstin Sischka, Dipl.-Psych. & M.A., ist psychologische Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin (DPV/IPA/DGPT). Seit 20 Jahren engagiert sie sich wissenschaftlich und praktisch in Projekten der Extremismusprävention. 2018 hat sie gemeinsam mit psychoanalytischen Kolleg/-innen die Fachstelle Extremismus und Psychologie (FEP) ins Leben gerufen. Die FEP realisiert in Kooperation mit Violence Prevention Network (VPN) zwei Projekte: „NEXUS – Psychotherapeutisches Netzwerk Justiz und Extremismus“ sowie „TRIAS Berlin“. Sischka wirkt seit 2019 am Aufbau eines psychologisch-therapeutischen Arbeitsbereichs bei Violence Prevention Network e.V. mit.

Moderation

Heiner Vogel und Sophie Scheuble

Heiner Vogel ist Mitarbeiter im Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX). Er studierte Politikwissenschaft und arbeitet seit 2020 bei Violence Prevention Network e. V.

Sophie Scheuble (M.A. Terrorismusforschung) arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Violence Prevention Network gGmbH

Anmeldung

Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden gewährleisten zu können, ist die Konzeptwerkstatt auf 15 Personen begrenzt. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung und Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten.

02.12.2020

11:00 - 15:00 Uhr

Online

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert