Bestimmte Stereotype treten im Diskurs zu Täter*innengruppen im Phänomenbereich religiös begründeter Extremismus immer wieder in Erscheinung. Obwohl durch die Ausreise junger Frauen und Mädchen aus Europa in den syrischen Bürgerkrieg vermehrt genderrelevante Fragen thematisiert werden, liegt der mediale und politische Fokus nach wie vor hauptsächlich auf männlichen, jungen und/oder migrantischen Tätergruppen. Durch die Betrachtung von Otheringprozessen, Gendernarrativen und Wissensproduktion in diesem Bereich möchten wir gemeinsam mit Ihnen die Möglichkeiten intersektionaler Perspektiven und diskriminierungskritischer Ansätze in der Extremismusprävention diskutieren. Dabei werden wir uns unter anderem mit verschiedenen Erfahrungsberichten und Dokumentationssequenzen von Aussteiger*innen befassen, in deren Biografie Genderfragen eine zentrale Rolle gespielt haben.
Das Kompetenznetzwerk “Islamistischer Extremismus” (KN:IX) lädt Sie herzlich zu einem virtuellen Kaminabend ein, um sich in einem ungezwungenen Rahmen über Erfahrungen aus der Praxis und Handlungspotenziale diskriminierungskritischer und genderreflektierter Ansätze auszutauschen. Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei mit uns gemeinsam eine Tasse Tee vor einem virtuellen Kaminfeuer genießen.
Die Veranstaltung richtet sich an angehende und erfahrene Fachkräfte aus Praxis und Wissenschaft im Bereich der Extremismusprävention/Deradikalisierung sowie an Personen, die Interesse an der thematischen Schnittstelle Gender/Extremismusprävention haben.
Myassa Kraitt ist Kultur- und Sozialanthropologin, Beraterin und Trainerin für die Themen geschlechterspezifische Gewalt, diskriminierungskritische pädagogische Theorie und Praxis, Jugendarbeit und Gewaltprävention sowie epistemische Gewalt. In ihrer Arbeit im Rahmen der Bildungsanthropologie beschäftigt sie sich mit Fragen nach intersektionalen Zugängen für die Gewaltprävention. Myassa Kraitt gibt Vorträge und Trainings im Rahmen der Erwachsenenbildung im nationalen und internationalen Kontext zu den Themen politisch-motivierte Gewalt und Radikalisierung im Schlaglicht diskriminierungskritischer Haltungs- und Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Praxis. Sie war Mitbegründerin, stellvertretende Leiterin und Praktikerin der Beratungsstelle Extremismus in Wien (2014-2019) und koordinierte den inhaltlichen Fortbildungsbereich. Wissenschaftlich beschäftigt sie sich mit hegemonialen Wissensproduktionen in der Terrorismus- und Extremismusforschung. Als Performerin und Künstlerin arbeitet Myassa Kraitt an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft zu den Themen Geschlechterordnung, Gewalt, feministische und postkoloniale Theorie.
Sophie Scheuble ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Violence Prevention Network gGmbH für das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) tätig. Sie studierte Politikwissenschaft und Terrorismusforschung.
Um einen intensiven Austausch zwischen den Teilnehmenden zu ermöglichen, ist die Teilnehmendenzahl begrenzt. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung und die Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten.
Bei Fragen zur Veranstaltung und zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Email an sophie.scheuble@violence-prevention-network.de.