Digitale Train-the-Trainer-Qualifizierung (TTTQ)

Digitale Train-the-Trainer-Qualifizierung (TTTQ)

Psychologie, Therapie und Pädagogik: Multiprofessionelle Zugänge zum Verstehen von (De-) Radikalisierungsprozessen

Radikalisierungsprozessen gehen häufig spezifische und unspezifische Krisen voraus. Besonders sichtbar werden ihre Folgen im Rahmen von Distanzierungsarbeit. Hier stößt die Pädagogik an ihre Grenzen, wenn Klient*innen von psychischen Problemen, Traumata oder Störungen betroffen sind. Die Beratungsarbeit und das Beziehungsverhältnis zwischen Fachkräften und Klient*innen können dadurch erheblich erschwert werden. Entscheidend sind daher die richtige Deutung und Identifikation solcher Problemlagen, aber auch der sinnvolle und verantwortungsvolle Umgang damit.

Im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) veranstaltet Violence Prevention Network eine digitale Train-the-Trainer-Qualifizierung mit den Schwerpunkten Psychologie und Pädagogik als multiprofessionelle Zugänge zum Verstehen von (De-) Radikalisierungsprozessen.

Was kann die Psychotherapie in der selektiven und indizierten Prävention leisten? Wie können pädagogische Fachkräfte selbst Problemlagen erkennen und gegebenenfalls von Methoden der Psychotherapie praktisch profitieren, ohne pädagogische Handlungsfelder zu „psychologisieren“? Welche Hilfsmittel und -systeme stehen ihnen dabei zur Verfügung? Um solchen und anderen Fragestellungen nachzugehen, laden wir Sie zu unserer digitalen Train-the-Trainer-Qualifizierung ein. Gemeinsam mit Expert*innen aus psychologisch, psychotherapeutisch und pädagogisch relevanten Fachgebieten möchten wir verschiedene Aspekte von (De-) Radikalisierungsprozessen und praxisrelevante Methoden erörtern und damit eine Brücke zwischen (meist) pädagogischen Präventionsarbeit und der Psychotherapie bauen.

Die digitale TTTQ ist in 3 Module gegliedert:

1. Grundlagen zu psychologischen Aspekten von Radikalisierungsprozessen

  • Grundlagen zur Psychologie und Psychotherapie
  • Psychologische Zugänge zu Radikalisierung von Individuen
  • Psychologische Medienwirkungsforschung: Psychologische Effekte durch extremistische Online-Propaganda
  • Monitoring-Erkenntnisse: Die Peripherie des religiös begründeten Extremismus auf YouTube

2. Die Rolle der Psychotherapie und Psychiatrie in der Präventionsarbeit

  • Wie wichtig ist das Umfeld? Die systemische Beratung in der Präventionsarbeit
  • Kultur- bzw. religionssensible Psychotherapie: Zur Rolle von Spiritualität und Religiosität in der Psychotherapie

3. Die soziale Diagnostik als pädagogische Brücke zur Psychologie und Psychotherapie

  • Methoden der sozialen Diagnostik verstehen und anwenden

Zielgruppe

Angehende und erfahrene Fachkräfte im Bereich der Extremismusprävention/Deradikalisierung

 

Referent*innen:

Dr. Daniela Pisoiu (Österreichischen Institut für Internationale Politik)

Heidi Schulze und Simon Greipl (Ludwigs-Maximilians-Universität München)

Dr. Friedhelm Hartwig (modus | ZAD)

Michael Gerland (Systemischer Therapeut und Berater)

Amin Loucif (Psychologischer Psychotherapeut und muslimischer Seelsorger)

Gloriett Kargl (Violence Prevention Network)

Heinrich Vogel (Violence Prevention Network)

Anmeldung

Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden gewährleisten zu können, ist die digitale TTTQ auf 15 Personen begrenzt. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung sowie die Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten haben.

Die Veranstaltungen können einzeln besucht werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnehmende, die 80 Prozent der Qualifizierungsreihe besuchen, erhalten auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung.

Bei Fragen sowie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Mail an heinrich.vogel@violence-prevention-network.de.

Modul 1
21. Oktober 2021 | 10:00 - 14:00 Uhr
22. Oktober 2021 | 10:00 - 13:45 Uhr

Modul 2
28. Oktober 2021 | 10:00 - 14:15 Uhr
29. Oktober 2021 | 10:00 - 13:45 Uhr

Modul 3
04. November 2021 | 10:00 - 14:15 Uhr

siehe oben

Zoom

Über KN:IX:

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network gGmbH) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).

 

Kontakt

Violence Prevention Network gGmbH
KN:IX – Kompetenznetzwerk “Islamistischer Extremismus”
Alt-Reinickendorf 25
13407 Berlin

030 91 70 54 64

heinrich.vogel@violence-prevention-network.de

https://www.kn-ix.de

Ansprechpartner: Heinrich Vogel

Über KN:IX

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) vereint zwei etablierte bundesweite Akteur*innen der universellen (ufuq.de), selektiven und indizierten Prävention (Violence Prevention Network e. V.) sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Themenbereichs (Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V.).

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, vom Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat sowie vom Bayerischen Landeskriminalamt.

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert