Konzeptwerkstatt

Ratlos bei Verschwörungsmythen? Eine Konzeptwerkstatt zum Umgang mit Verschwörungsnarrativen

Verschwörungsmythen sind Grundbausteine extremistischer Ideologien und funktionieren als Integrationsnarrative, die Akteur*innen über unterschiedliche (extremistische) Spektren hinweg verbinden. Sie schüren Gewalt und können, wie etwa Hanau und Halle gezeigt haben, im schlimmsten Fall tödlich sein. In der extremistischen Radikalisierung spielen Verschwörungsnarrative eine zentrale Rolle. Gerade im Kontext der Corona-Pandemie sehen sich Akteur*innen der Präventions- und Ausstiegsarbeit verstärkt mit Verschwörungserzählungen konfrontiert.

Um gemeinsam über einen geeigneten Umgang im Berater*innenalltag zu diskutieren, laden wir Sie im Rahmen des Kompetenznetzwerks Islamistischer Extremismus (KN:IX) ein, die Funktionen von Verschwörungsmythen zu durchleuchten und verschiedene Methodenansätze zu diskutieren.

Wie funktionieren Verschwörungsmythen, was macht sie attraktiv und wie kann man ihnen begegnen? Gemeinsam mit Lisa Geffken und Ferdinand Backöfer von der Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung der Amadeu Antonio Stiftung wollen wir diesen Fragen nachgehen.

Wir setzen uns mit dem Aufbau, der Wirkweise und Funktion von Verschwörungsmythen auseinander und werfen einen intensiven Blick auf das Spannungsfeld von anti-muslimischen und islamistischen Verschwörungsnarrativen. Darauf aufbauend eröffnet die Veranstaltung einen Austausch über Fälle aus der praktischen Arbeit. Gemeinsam werden wir über Grundsätze pädagogischen Handelns im Umgang mit Verschwörungsmythen reflektieren und ein Konzept zum Umgang mit diesen Herausforderungen erarbeiten.

Die Veranstaltung richtet sich an angehende und erfahrene Fachkräfte aus Praxis und Wissenschaft im Bereich der Extremismusprävention/Deradikalisierung sowie an Personen, die Interesse an der thematischen Schnittstelle Verschwörungsmythen/religiös begründeter Extremismus haben.

Gerne können Sie uns vorab per E-Mail an johanna.west@violence-prevention-network.de von konkreten (anonymisierten) Fällen, Problemen und Herausforderungen im Umgang mit Verschwörungsmythen in Ihrer Arbeit berichten. Wir werden diese in der Veranstaltung aufgreifen und gemeinsam mögliche Handlungsoptionen entwickeln.

Moderation

Sophie Scheuble (M.A. Terrorismusforschung) und Johanna West (M.A. Interdisziplinäre Antisemitismusforschung) arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bei Violence Prevention Network gGmbH und sind beim Kompetenznetzwerk Islamistischer Extremismus tätig.

Anmeldung

Fragen und Ihre Anmeldung richten Sie bitte per Mail an johanna.west@violence-prevention-network.de. Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden zu gewährleisten, ist die Konzeptwerkstatt auf 15 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 11. Juni 2021 an. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie die Anmeldebestätigung und Zugangsdaten zur Video-Konferenz (zoom) erhalten.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen!

15. Juni 2021

09:30 – 13:00 Uhr

Zoom

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert