Online-Workshop

“Religion als Herausforderung”

Zum Umgang mit Religion und Religiosität im Beratungskontext der Sekundär- und Tertiärprävention

Inwiefern kann und soll Religion in Distanzierungs- und Deradikalisierungsprozesse einbezogen werden? Die Frage nach der Gewichtung von Religion, in diesem Fall dem Islam, führt immer wieder zu kontroversen Debatten. Die Einbeziehung  religiöser Themen kann Risiken, aber auch Chancen für die Distanzierungsberatung eröffnen.

Wir möchten Sie herzlich einladen, sich im Rahmen des Online-Workshops „Religion als Herausforderung“ über neue Ansätze und Methoden eines differenzierten Umgangs mit dem Thema Religion im Beratungssetting auszutauschen. Dafür werden zunächst unterschiedliche Praxiseinblicke zu dem Spannungsfeld „Religion und Beratung“ präsentiert. Danach möchten wir mit Ihnen darüber diskutieren, wie dieser scheinbare Widerspruch für die praktische Distanzierungsarbeit sinnvoll genutzt werden kann.

Gerne können Sie uns vorab per E-Mail an johanna.west@violence-prevention-network.de von konkreten (anonymisierten) Fällen, Problemen und Herausforderungen im Umgang mit religiösen Themen oder Konflikten in Ihrer Arbeit berichten. Wir werden diese im Rahmen der Veranstaltung aufgreifen und gemeinsam mögliche Handlungsoptionen entwickeln.

Referent*innen:

Jannike Keil ist Sozialarbeiterin, systemische Coachin und die Schwerpunkte ihrer Arbeit sind  Jugendliche mit Fluchterfahrungen, interkulturelle Arbeit, Mädchenarbeit und die Jugendberufshilfe. Sie ist als erfahrene Fachkraft für die Beratungsstelle ADERO (VAJA Bremen) tätig.

Ahmed Al-Rashed ist Religions- und Politikwissenschaftler und zudem als Kinderschutzfachkraft und systemischer Coach ausgebildet. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Beratung für Eltern, Angehörige und Betroffene in der Auseinandersetzung mit religiös begründetem Extremismus. Er beschäftigt sich mit religionssensiblen Ansätzen in der Sozialen Arbeit, der Politischen Bildung und der transkulturellen Bildungsarbeit. Al-Rashed ist bei der Beratungsstelle ADERO (VAJA Bremen) tätig.

Michael Utsch ist Psychologe, Psychotherapeut, Religionspsychologe und  als Referent für die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin tätig. Daneben arbeitet er als tiefenpsychologisch orientierter Therapeut und Psychoanalytiker (DGIP) in einer Praxisgemeinschaft und unterrichtet als Honorarprofessor das Fach Religionspsychologie an verschiedenen Hochschulen.

Anmeldung

Bei Fragen sowie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Email an johanna.west@violence-prevention-network.de. Um eine intensive Begleitung der Teilnehmenden zu gewährleisten, ist der Workshop auf 15 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 02. Mai 2022 an. Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie eine Anmeldebestätigung per Email erhalten haben.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

05. Mai 2022

10:00 – 12:00 Uhr

Zoom

IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert