Erfahrungen aus der Rechtsextremismusprävention nutzen: Queerfeindlichkeit in der selektiven und indizierten Prävention von religiös begründetem Extremismus

Der Artikel von Alexandra Korn (Violence Prevention Network) erschien ursprünglich im KN:IX Report 2022.

Rechtsextremistische und islamistische Anschläge haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Queerfeindlichkeit ein Motiv für extremistische Gewalt darstellen kann. Bereits in den Jahren 2016 und 2020 richteten sich zwei islamistische Anschläge gezielt gegen queere Menschen und Gemeinschaften.[20] Im Juni 2022 erfolgte zuletzt ein weiterer queerfeindlich motivierter Anschlag durch einen mutmaßlich islamistisch motivierten Täter.[21] Zwar betrifft das Problem queerfeindlich motivierter Gewalt nicht nur extremistische Szenen, doch bieten solche Gewalttaten extremistischer Täter*innen Anlass für einen genaueren Blick auf die Schnittstellen zu anderen Merkmalen extremistischer Ideologien.

Aus der indizierten Prävention im Phänomenbereich Rechtsextremismus ist bereits bekannt, dass Ablehnung von und Feindlichkeit gegenüber queeren Menschen ein Anknüpfungspunkt für die Beratungspraxis darstellen kann (vgl. KN:IX 2022b). Im Phänomenbereich Islamismus existiert insbesondere im Kontext schulischer Präventionsarbeit bereits Informations- und Lehrmaterial zu Queerness und Religiosität (vgl. Yavas et al. 2021; ufuq.de o. J.). In der selektiven und indizierten Präventionsarbeit klafft hier jedoch noch eine Wissenslücke. Im Folgenden soll deshalb eine Bestandsaufnahme vorgenommen werden, die den Wissenstand zu Queerfeindlichkeit und Islamismus mit Praxiserkenntnissen aus der Rechtsextremismusprävention verbindet. Darauf aufbauend soll überprüft werden, ob und wie Queerfeindlichkeit in der pädagogischen Beratungsarbeit zur Distanzierung von islamistischer Ideologie nutzbar gemacht werden kann.

 

Universelle Prävention Selektive Prävention Indizierte Prävention
Die allgemeine Vorbeugung extremistischer Einstellungen, beispielsweise durch Angebote der politischen Bildung Die Arbeit mit Personen oder deren Umfeld, bei denen sich bereits erste Anzeichen von Radikali-sierung abzeichnen oder bei denen die Radikalisierung bereits fortgeschritten ist Die Arbeit mit bereits radikalisierten Personen, zwecks der Verhinderung von (erneuter) Gewalt

Was ist Queerfeindlichkeit?

Queerfeindlichkeit, also die Ablehnung von queeren[22] Menschen bis hin zu deren Diskriminierung sowie gegen sie gerichtete psychische und körperliche Gewalt, ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Das machen nicht zuletzt die Fallzahlen im Bereich der Hasskriminalität gegen LSBTI[23] deutlich, wie sie in der offiziellen Statistik zu politisch motivierter Kriminalität des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) erhoben werden.[24] Demzufolge wurden für das Jahr 2021 insgesamt 1.051 Straftaten in den Feldern „Geschlecht/Sexuelle Identität“ und „Sexuelle Orientierung“ registriert, davon 190 Gewalttaten (vgl. Bundesministerium des Innern und für Heimat 2022b). Dies stellt einen erneuten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, als insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen LSBTI verzeichnet wurden, davon 154 Gewalttaten.[25] Zwar können steigende Fallzahlen auch Folge vermehrter Anzeigen aufgrund eines zunehmenden Problembewusstseins sein. Doch machte beispielsweise die 2020 veröffentlichte LGBTI[26]-Studie der EU-Grundrechteagentur noch einmal das Ausmaß der nach wie vor großen Dunkelziffer deutlich: Im EU-Durchschnitt gaben lediglich 14 Prozent der befragten Opfer queerfeindlicher Angriffe an, zur Polizei gegangen zu sein, um einen physischen Angriff oder sexualisierte Gewalt anzuzeigen. Im EU Durchschnitt lehnten 2019 noch 20 Prozent der EU-Bürger*innen die Aussage ab, dass schwule, lesbische und bisexuelle Menschen die gleichen Rechte haben sollten wie heterosexuelle Menschen. In Deutschland waren es noch neun Prozent (Statista 2022). Queerfeindlichkeit als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung wahrzunehmen, muss deshalb zunächst bedeuten, anzuerkennen, dass durch die Wahrnehmung von queeren Menschen ausgelöstes Unbehagen und ihnen gegenüber bestehende Vorurteile nach wie vor ein weit verbreitetes Phänomen in der sogenannten Mitte der Gesellschaft sind. Gleichzeitig stellt Queerfeindlichkeit nachweislich auch eine Ausprägung Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) dar und ist als solche ein zentrales Element extremistischer Ideologien.[27]

Dies heißt nicht, dass alle Menschen, die Vorurteile gegenüber queeren Menschen haben, Extremist*innen wären. Die Anerkennung von Queerfeindlichkeit als gesamtgesellschaftliche Herausforderung muss allerdings bedeuten, die Sichtbarkeit und Teilhabe queerer Menschen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu fördern. So kann das Bewusstsein dafür geschärft werden, wann eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen und Gemeinschaften gewalt-legitimierend bzw. Ausdruck einer extremistischen Denkweise sein kann. In der Folge muss Queerfeindlichkeit auch als phänomenübergreifende Herausforderung in der Präventions- und Distanzierungsarbeit Anerkennung finden und in Beratungskontexten aufgegriffen werden, wenn sie sich dort als Thema abzeichnet.

Ideologieübergreifende Queerfeindlichkeit

In einem Beitrag für die Bundeszentrale für politische Bildung über Frauen- und Queerfeindlichkeit als ideologieübergreifendes Element extremistischer Gruppierungen im Kontext Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit trägt Ariane Wolf die neuesten Erkenntnisse über queerfeindliche Elemente extremistischer Ideologien zusammen (Wolf 2021). Dabei beschreibt die Autorin unter anderem, wie heteronormative Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität, Partnerschaft und Familie mit der Ablehnung von Queerness verknüpft sind.[28] Daraus geht hervor, dass rechtsextremistische und islamistische Kreise besonders stark von traditionellen, heterosexuellen Rollen- und Familienbildern geprägt sind, was, abhängig vom jeweiligen Kontext, biologistisch, religiös, traditiona-listisch oder völkisch begründet wird. Die von heterosexuellen Normen ausgehende Ablehnung abweichender Geschlechter- und Familienverhältnisse und die damit verbundene Abwertung von als „anders“ markierten Personen und Gruppen haben in extremistischen Denkweisen zugleich identitätsstiftenden Charakter.

Diese Vorstellungen von heteronormativen Geschlechterverhältnissen umfassen auch Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen, die sowohl im Rechtsextremismus als auch im Islamismus eine wichtige Funktion für den Zusammenhalt der Gruppe haben – gleichwohl sie auch in der Gesamtgesellschaft noch weit verbreitet sind. Während hier die Ablehnung zunehmender Bestrebungen nach Anerkennung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt oft mit dem Argument einer vermeintlichen Sprachkontrolle in Erscheinung tritt, wird sie in extremistischen Kreisen offen propagiert. Dort heißt es, dass die eigene Gruppe gestärkt und stabilisiert werden müsse und dabei Männern die Rolle zukäme, Frauen in der Gruppe zu schützen, während Frauen bestimmte weiblich normierte Aufgaben zufielen wie beispielsweise die Sorgearbeit für den Nachwuchs der Gruppe. Homosexualität und andere nicht-heteronormative Identitäten und Lebensentwürfe stehen diesen klar definierten Vorstellungen über die Stärkung der eigenen Gruppe durch Reproduktion tradierter Rollenbilder diametral entgegen.

Phänomenübergreifend zu beobachten ist auch das Nachtrauern einer Vergangenheit patriarchaler Autorität und einem damit einhergehenden Männlichkeitsverständnis, aus dem sich männliche Besitzansprüche ableiten (Wolf 2021). Die Verteidigung rechtsextremistischer und islamistischer patriarchaler Anspruchslogik unterscheidet sich dabei ideologisch: So wird im Rechtsextremismus explizit ein weißer männlicher Anspruch verteidigt, während in islamistischen sowie auch anderen religiös fundamentalistischen Diskursen oftmals eine angebliche moralische Degeneration der Gesellschaft im Fokus steht, die verhindert werden müsse.

Queerness und Religion

Religiös begründete Vorstellungen gegen nicht-heteronormative sexuelle und geschlechtliche Identitäten beruhen meist auf einer wortwörtlichen und mitunter selektiven Auslegung religiöser Schriften und Überlieferungen wie dem Koran oder der Bibel. So interpretieren zum Beispiel die meisten traditionellen Lesarten die Geschichte über Sodom und Gomorrha bis heute als ein Verbot von Homosexualität, während andere Interpretationen davon ausgehen, dass in der Geschichte lediglich sexualisierte Gewalt verurteilt wird und nicht Homosexualität. Gleichermaßen lassen sich entsprechende Stellen in Bibel oder Koran, die gegen Homosexualität als eine auf Dauer angelegte Liebesbeziehung zwischen Menschen gleichen Geschlechts verstanden werden und zur religiösen Legitimierung von Queerfeindlichkeit herangezogen werden, aus heutiger Sicht eher als Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Sexualität und Macht lesen (Spendier 2018).

In seinem Buch „Muslimaniac“ verweist der Politikwissenschaftler Ozan Zakariya Keskinkılıç darauf, dass zunehmend auch queerfeministische Lesarten der islamischen Schriften zur Verfügung stehen. Aufbauend auf der langen Tradition gleichgeschlechtlicher Beziehungen im heutigen Nahen und Mittleren Osten sowie einer traditionell großen Ambiguitätstoleranz und Meinungspluralität im Islam, verweist Keskinkılıç darauf, dass auch solche Haltungen herausgearbeitet werden könnten, die Islam und Queerness miteinander verbinden (Keskinkılıç 2021). Ähnlich argumentierend fordert etwa die Initiative #OutInChurch die Anerkennung von Vielfalt, Homosexualität und Queerness in der katholischen Kirche in Deutschland. Sie bietet außerdem Informationsmaterialien und Möglichkeiten für Vernetzung (#OutInChurch 2022).[29]

Erfahrungen aus der Rechtsextremismusprävention nutzbar machen

Peter Anhalt ist als Fachbereichsleiter Rechtsextremismus bei Violence Prevention Network zuständig für die Distanzierungs- und Ausstiegsbegleitung der Beratungsstellen. Er erläutert die Auseinandersetzung mit Queerfeindlichkeit in der Beratungsarbeit als einen möglichen Zugangsweg für Reflexion und auch biografisches Arbeiten (vgl. KN:IX 2022b): Zu-nächst einmal gehe es – wie immer in der Beratungspraxis – darum, zuzuhören und im Verlauf gemeinsamer Gespräche herauszufinden, ob eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen möglicherweise ein Thema des*der Klienten*Klientin darstellt. In diesem Fall könne im Rahmen nachfolgender Gespräche darüber in einen Austausch getreten werden – wobei der Grundsatz gelte, alles als eventuell distanzierungsrelevantes Arbeitsthema zu prüfen, was Klient*innen „anbieten“.

Um die Chancen zu erhöhen, dass sich Klient*innen trauen, bestimmte Gedanken auszusprechen, sei es von Vorteil, so Anhalt, Offenheit und Wertfreiheit zu signalisieren. So sprechen Berater*innen in Gesprächen mit Klient*innen oft über ihre eigenen Werte und geben bisweilen auch etwas über sich selbst preis. Um Klient*innen zu unterstützen, für die das Thema Queerfeindlichkeit eine Relevanz haben könnte, müssten sich Berater*innen deshalb gegebenenfalls zunächst selbst die Frage stellen, wie frei und offen sie im Umgang mit Queerness eigentlich sind. Das könnte zum Beispiel auch im Rahmen einer Supervision geschehen.

Erfahrungsgemäß taucht das Thema oft dann in Beratungskontexten auf, wenn es um Werte und Bilder von Männlichkeit geht. Männlichkeitsbilder können dabei als Anforderung verstanden werden, sich so zu verhalten, „wie Männer sind“, oder wie sie denken, sich verhalten zu müssen, um als männlich zu gelten.[30] Zwar können diese Vorstellungen individuell variieren, doch gelten beispielsweise aggressives Auftreten oder das Verbergen von Emotionen nach wie vor als zentrale Attribute von Männlichkeit. Auch dieses Bild beschränkt sich mitnichten auf extremistische Kreise, sondern ist gesamtgesellschaftlich weit verbreitet und bietet gerade deshalb Anknüpfungspunkte für eine extremistische Zuspitzung. Dazu gehört beispielsweise die Ausübung oder zumindest die Glorifizierung direkter körperlicher Gewalt im Kontext des politischen Kampfes, der als ein soldatisch-kriegerischer begriffen wird – zum Beispiel in der Abwehr behaupteter Bedrohungen – oder in der Regulation weiblicher Sexualität.[31] Die Reflexion und Dekonstruktion von Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen kann sich insofern phänomenübergreifend als Einstieg in das Thema Queerness bzw. Homosexualität eignen.

Wichtig zu beachten sei dabei, so Anhalt, dass Gespräche mit Klient*innen über Homosexualität bzw. Homofeindlichkeit einen sensiblen Teil ihrer Identität berühren, da mit Sozialisation und sexueller Orientierung sehr intime biografische Komponenten betroffen seien. Demgegenüber könnten sich Klient*innen in anderen Ungleichheitsideologien – wie etwa im Antisemitismus – in dem Wissen, selbst keine jüdische Person zu sein, persönlich leichter von Jüdinnen*Juden abgrenzen, weil man eben Antisemit sei und nun einmal keine Jüdinnen*Juden möge. Gleichermaßen ginge das als weiße Person mit Blick auf die Abwertung von People of Color (PoC).[32] Anders verhält es sich in Bezug auf sexuelle Identität: Hier spürt ein*e Klient*in vielleicht ein homosexuelles Begehren, das sich ihm*ihr jedoch aufgrund des eigenen Feindbildes verbietet. Mit diesem Widerspruch konfrontiert, könnte sich die Ablehnung bis hin zum Hass entwickeln, der sich nach außen richtet. Vor diesem Hintergrund rät Anhalt dringend davon ab, Klient*innen direkt und vorschnell auf eine mögliche homosexuelle Neigung anzusprechen. Ergänzen lässt sich hier, dass sich auch hinter der Abwertung von PoC und Jüdinnen*Juden versteckte Begehren verbergen können, was etwa im Hass auf das „exotisierte Andere“ zum Ausdruck kommen kann. Genauso kann die Abwertung von PoC auch damit in Zusammenhang stehen, dass die eigene Identität als Weiße*r und damit verbundene Privilegien als bedroht wahrgenommen werden.

Für die Beratungspraxis bleibt daher festzuhalten, dass es auch beim Thema Queerfeindlichkeit wichtig ist, unterschiedliche Formen möglicher persönlicher Betroffenheit der Klient*innen in den Blick zu nehmen. Hauptsächlich geht es dann in jedem Beratungsangebot darum, dass die Klient*innen ihre Handlungsmöglichkeiten erweitern, sich selbst wei-terdenken und von extremistischen Denk-, Handlungs- und Fühlweisen distanzieren können. Indem sich persönliche Reflexions- und Handlungsmöglichkeiten erweitern, können sich auch die Wahrnehmung der Umgebung und der Umgang mit ihr verändern. Wenn es in diesem schwierigen Bemühen den Beratenden einmal nicht oder nur schwer möglich sein sollte, die eigenen Perspektiven und die eigene Arbeit mitzudenken, können sie sich selbst beraten lassen, andere Kolleg*innen einbeziehen oder um Unterstützung bitten.

Konkrete Empfehlungen für die Praxis

  • Queerfeindlichkeit sollte sowohl als gesamtgesellschaftliche Herausforderung wie auch als potenzielles Thema der Beratungsarbeit wahrgenommen werden.
  • Um zum Thema sprechfähig zu sein, mag es erforderlich sein, sich grundlegende Informationen und Kenntnisse zum Thema anzueignen sowie gegebenenfalls Supervision in Anspruch zu nehmen.
  • Um mit Klient*innen über den Themenkomplex Queerness, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in den Austausch zu treten, ist es wichtig, Offenheit und Wertfreiheit zu signalisieren.
  • Geschlechtervorstellungen können sich gut als Einstiegspunkte für das Thema eignen.

 

Anmerkungen

[20] Ziel des islamistisch motivierten Attentäters von Orlando im US-Bundesstaat Florida war 2016 der queere Nachtclub „Pulse“, während 2020 im sächsischen Dresden ein schwules Paar angegriffen wurde, wobei einer der Partner ums Leben kam.

[21] Kurz vor der Pride Parade in Oslo wurden, abermals in einem queeren Nachtclub, zwei Menschen durch einen mutmaßlich islamistisch motivierten Täter getötet sowie weitere verletzt.

[22] Der Begriff bezeichnet sexuelle und geschlechtliche Identitäten, die nicht heterosexuellen Normen entsprechen. Unterschiedlichen Erhebungen nach identifizieren sich in Deutschland zwischen sieben und zehn Prozent der Bevölkerung als queer.

[23] Das Akronym steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle Personen.

[24] Dabei werden Straf- und Gewalttaten gegen LSBTI seit dem Jahr 2020 zwei unterschiedlichen Unterthemenfeldern zugeordnet, um zwischen „transphob“ und „homofeindlich“ motivierten Taten zu unterscheiden, wobei sich erstere auf Geschlecht/Sexuelle Identität und letztere auf die sexuelle Orientierung beziehen.

[25] Wobei außerdem noch von einer Dunkelziffer auszugehen ist, da viele Fälle von queerfeindlich motivierter Gewalt nicht zur Anzeige gebracht werden oder nicht als solche in die Statistik einfließen (LSVD o. J.).

[26] Dieses Akronym steht für die englischen Begriffe lesbian, gay, bisexual, transgender und intersexual.

[27] An dieser Stelle kann nicht darauf eingegangen werden, dass durchaus Fälle offen homosexueller Mitglieder rechtsextremistischer Szenen bekannt sind, wie beispielsweise Michael Kühnen. Auch die Selbstwahrnehmung des US amerikanischen Rechtsextremisten Jack Donovan als androphil statt homosexuell bietet Anlass, sich dem Thema noch differenzierter zu widmen.

[28] Heteronormativität beschreibt die Annahme, dass Heterosexualität die Norm darstellt. Eine heteronormative Sichtweise spiegelt sich zum Beispiel in der Vorstellung, dass Familien auf die Konstellation Vater, Mutter und Kind beschränkt sind.

[29] Informationen und Beratung zum Thema bieten unter anderem auch der Liberal-Islamische Bund e.V. (LIB) oder ufuq.de (o. J.).

[30] Ebenso ist es wichtig, mit weiblichen Klientinnen Weiblichkeitsbilder aufzuarbeiten. Die Erfahrungen, aus denen Peter Anhalt spricht, beziehen sich allerdings überwiegend auf die Beratungsarbeit mit männlichen Klienten.

[31] Vgl. hierzu Overdieck (2014) – zwar bezieht sich der vorliegende Beitrag ausschließlich auf den Phänomenbereich Rechtsextremismus, doch trifft diese Betrachtung im selben Maße auf den Phänomenbereich islamistischer Extremismus zu.

[32] Eine politische Selbstbezeichnung für Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft als nicht weiß wahrgenommen werden.

Alle Literaturangaben finden Sie in der Originalpublikation.

Die Autorin

Alexandra Korn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Violence Prevention Network. Sie studierte Euro-pawissenschaften und Verwaltungswissenschaften mit Ausrichtung auf europäische Außenpolitik und Internationale Beziehungen, Nationalismus und gesellschaftliche Teilhabe. In ihrer Tätigkeit befasst sie sich schwerpunktmäßig mit internationalem Praxisaustausch im Bereich der Extremismusprävention und (De-)Radikalisierung.

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