Call for Papers: ‚Islamischer Staat Provinz Khorasan‘

Für das Publikationsformat Impuls sucht KN:IX ein*e Autor*in mit Expertise zum Thema „‚Islamischer Staat Provinz Khorasan‘: Hintergrund, Entwicklung und Bedeutung für Deutschland“ für das Verfassen eines Fachartikels (25.000 Zeichen, ca. 5-10 Seiten). Ziel ist die Vermittlung von fachlicher Expertise und Anregungen für die Präventionsarbeit.

Die Bewerbungsfrist ist der 25. August 2024.

Nähere Informationen finden Sie in der Leistungsbeschreibung.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

 

Hintergrund und Fragestellungen

In den letzten Jahren lag in Deutschland, abseits von sicherheitsbehördlichen Kreisen, wenig Fokus auf jihadistischen Bestrebungen und der Organisation des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS). In jüngster Vergangenheit ist dieser jedoch wieder verstärkt in das Blickfeld der Fachöffentlichkeit geraten. Insbesondere der sogenannte „Islamische Staat“ in Afghanistan (auch genannt IS Provinz Khorasan oder ISPK) hat innerhalb der globalen Struktur des IS in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Spätestens seit dessen Anschlag auf eine Konzerthalle in der Nähe von Moskau im März 2024 ist der ISPK auch in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit geraten.

Die Aktivitäten dieses IS-Ablegers stellen nicht nur außerhalb Deutschlands eine relevante Entwicklung dar, mitunter wird der ISPK sogar als die größte Bedrohung für Deutschland aus dem islamistischen Spektrum benannt. Während der ISPK früher seine Aktivitäten auf Afghanistan beschränkte, ruft er seit einiger Zeit, verstärkt jedoch seit der erneuten Eskalation des Nahostkonflikts nach dem 7. Oktober 2023, dazu auf, Anschläge auch in Nachbarstaaten sowie im Westen durchzuführen. Diese Aufrufe fanden auch in Deutschland bereits Resonanz, dies zeigt sich nicht zuletzt durch Festnahmen wegen Unterstützung des ISPK im Jahr 2023.

Internationale Entwicklungen beeinflussen immer auch die lokalen Bedingungen für Präventionsarbeit. Zudem wurde bei Bedarfsabfragen des KN:IX der Wunsch von Fachkräften artikuliert, Informationen zu relevanten, aktuellen Entwicklungen im Phänomenbereich Islamismus sowie Wissen zu unterschiedlichen Ausprägungen des Islamismus zu erhalten. Der ausgeschriebene KN:IX Impuls soll daher für die Fachpraxis und erweiterte Fachöffentlichkeit relevantes Hintergrundwissen zum ISPK prägnant aufbereiten und vermitteln.

In diesem Impuls sollen folgende Aspekte im Fokus stehen:

  • Knapper Überblick über die Entwicklung der globalen Struktur des IS nach dem Ende seines sogenannten „Kalifats“ (Entwicklung und Status der lokalen IS-Ableger)
  • Darstellung der Entwicklung des ISPK
  • Einschätzung zu Einfluss und Bedrohungspotential des ISPK international betrachtet
  • Relevanz des ISPK für Deutschland (Anhängerschaft, Einfluss und Bedrohungspotential)
  • Rolle Europas und insbesondere Deutschlands in der Propaganda des ISPK

Möglich sind auch Bewerbungen, die einen spezifischen Schwerpunkt in dem beschriebenen Themenfeld setzen. Nähere Informationen finden Sie in der Leistungsbeschreibung.

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IFAK e.V.

Die IFAK e.V. – Verein für multikulturelle Kinder- Jugendhilfe und Migrationsarbeit ist eine Selbstorganisation von Zugewanderten und Einheimischen. Sie verfügt über eine 50-jährige Erfahrung im Bereich der professionellen, transkulturellen, generationsübergreifende Arbeit in den verschiedensten Bereichen der Kinder- u. Jugendhilfe sowie der Migrations- und Flüchtlingsarbeit und ist im Paritätischen organisiert. Als einer der ersten fünf bundesweit agierenden Organisationen im Themenfeld Islamismus, hat sie die Präventionslandschaft seit 2012 aktiv mitgestaltet und ihre Expertise mit den vielfältigen gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Die IFAK e.V. ist eine der fünf Gründungsträger*innen der BAG RelEx. 

Themenzuständigkeit im Verbund:

  • sekundäre und tertiäre Prävention in der Islamismusprävention
  • Diversity – Ansätze in der Präventionsarbeit
  • Psychische Erkrankungen bei Klient*innen in der Distanzierungsarbeit
  • (Weiter-) Entwicklung Jugendhilfestandards in der Präventionsarbeit

Ansprechpersonen: Daniela Linka & Dr. Piotr Suder

modus|zad

modus|zad stärkt das gesellschaftliche Reaktionsvermögen gegenüber extremistischen Entwicklungen und ideologischer Gewalt. Ziel ist es, deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen und wirksam entgegenzuwirken. Dafür bringt modus|zad Akteur*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen neue Ansätze für die Extremismusprävention und Deradikalisierungsarbeit.

Das interdisziplinäre Team von modus|zad forscht zu Distanzierungs- und Radikalisierungsprozessen, evaluiert Präventionsmaßnahmen und analysiert mittels quantitativer Monitorings und qualitativer Auswertungen Trends in radikalisierungsgefährdeten und extremistischen Milieus. Praxisnah aufbereitet bieten diese fundierte Handlungsgrundlagen für Akteur*innen der Extremismusprävention. In innovativen Praxis- und Netzwerkprojekten werden neue Formate und Methoden erprobt und der zivilgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt. 

Ansprechperson: Elena Jung & Friedhelm Hartwig

ufuq.de

ufuq.de ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, politischer Bildung und Prävention mit einem Schwerpunkt auf Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus.

Im KN:IX connect ist ufuq.de für den Bereich der universellen Prävention zuständig und unterstützt bundesweit Fachkräfte und Einrichtungen in der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsformaten, in die auch Erfahrungen aus angrenzenden Feldern wie Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit einfließen.

ufuq.de bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an, erstellt Materialien für ihre Praxis und führt darüber hinaus an verschiedenen Standorten Workshops für Jugendliche zu Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft durch. Ziel der Arbeit von ufuq.de ist es, zu einem solidarischen Miteinander beizutragen.

Ansprechpersonen: Sakina Abushi & Dr. Götz Nordbruch

BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V., kurz BAG RelEx, ist die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Prävention im Bereich religiös begründeter Extremismus. Sie wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Mit fast 40 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland steht die BAG RelEx für die Vielfalt an Ansätzen Methoden der Radikalisierungsprävention und spiegelt die langjährigen Erfahrungen im Arbeitsbereich wider.

Die BAG RelEx bietet eine Plattform für Vernetzung, fachlichen Austausch, inhaltliche Weiterentwicklung sowie die Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Träger im Arbeitsfeld. Ihr Anspruch ist es sowohl die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit zu vernetzen als auch anderen Akteur*innen Einblicke zu geben und sich in aktuelle Debatten einzubringen. Darüber hinaus ist die BAG RelEx Ansprechpartnerin für Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medien zu den Themen religiös begründeter Extremismus, Islamismus, Prävention und Demokratieförderung.

Die BAG RelEx hat die Koordination von KN:IX connect inne.

Ansprechpersonen: Jamuna Oehlmann & Charlotte Leikert